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W as bringen Rem aster-CDs?
Einer der belebtesten Stände im M esse-
H o tel w ar d er v o n S ieveking S ound,
einem Spezialisten für Reissues au f CD,
SACD oder Schallplatte. D ort stöberten
die M usikfans v o r allem d u rch s A nge-
b ot der W iederauflagen bekannter Alben,
an denen oft saftige Preisschilder kleben.
Fragt sich: Sind sie das wert? Z ur B eant-
w o rtu n g n u tz te n w ir die hochklassige
Anlage aus N A D -Elektronik und der neu-
esten „P latinum “-A usführung von Dyn-
audios C onfidence C2.
Z u den besten P op-A ufnahm en über-
h a u p t w u rd e 1992 „The H u n te r“ d er
U S-K ünstlerin Jennifer W arnes gezählt.
W ir stellten das T itelstück der O riginal-
CD dem der rem asterten G old-C D -A us-
gabe von Cisco M usic aus dem Jahr 2009
gegenüber, die satte 35 Euro kostet. D afür
schrubben die Celli am A nfang aber auch
so n o rer, k o m m t die S ängerin ungleich
geschm eidiger, u n d ihre S-Laute klingen
w eniger spitz. Ü b erh au p t ist d er leicht
eisig-artifizielle H au ch d er U rv ersio n
einer natürlichen Präsenz gewichen.
Ein musikalisches wie aufnahm etechni-
sches H ighlight ist die „M isa Criolla“ von
Ariel R am irez in der Philips-Einspielung
m it José C arreras aus dem Jahre 1988. Der
weite R aum des spanischen Klosters, die
exotischen Klangfarben der südam erikani-
schen Instrum ente, der farbenfrohe Chor
„Das Thema Remaste-
ring beschäftigt mich
seit 35 Jahren. Ich weiß
daher von vielen Bei-
spielen, was man mit
moderner Digitaltech-
nik erreichen kann. Das
hat sich ja während des interessanten
Workshops ebenfalls gezeigt, wo Auf-
nahmen unterschiedlichen Datums
audiophil aufpoliert erschienen."
> W orkshop-T eilnehm er W olfgang Karsten
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L
t
u n d nicht zuletzt die sakrale S tim m ung
w urden praktisch perfekt eingefangen.
Als sich jedoch die 2009 von First Im -
pression M usic unter dem für ultim ativen
S tandard stehenden „K 2H D “-Logo v er-
öffentlichte R em astering-C D im N A D -
P layer dreh te, klan g alles n o ch besser:
d er R aum aufgezogen, die In stru m en te
m ark an ter gegeneinander abgesetzt, die
S tim m en sonorer u n d die E indringlich-
keit stringenter. Dieser audiophile Genuss
will aber m it 35 Euro erkauft sein.
E her v o rd erg rü n d ig , fahl u n d la n g -
w eilig tö n te D ave B rubecks b e rü h m -
tes „Take Five“ von der O riginal-„Tim e
O u t“-CD . H ier b o t der W orkshop zwei
Reissues als A lternative an: einen Zwei-
kanal-M ix des alten D rei-K anal-B ands
von 2012 aus dem H ause A nalogue P ro -
ductions (40 Euro) sowie eine aus 2011
sta m m e n d e K 2 H D -F assu n g
von Sony M usic für 35 Euro.
Beide k lan g en erheblich b esser als die
allerdings für nur knapp fünf Euro erstan-
dene O riginal-C D , w obei der D ow nm ix
um N u ancen ru n d er, das Sony-Pendant
etwas offener u n d spritziger ‘rüberkam .
D a s
V o rfü h ralb u m sch lec h th in w ar
lange Zeit Dire Straits’ „Brothers In A rm s“
von 1985. N ach einem verschlim m besser-
ten, weil kom prim ierten Reissue aus 1996
w ar es am 2013er-R em aster von MFSL,
ebenfalls eine d er ersten A dressen, das
vergleichsweise hart, überpräsent und auf-
dringlich klingende O riginal durch satte-
ren G ru n d to n und deutlich entspanntere
obere Lagen in den Schatten zu stellen.
A uch dafür sind 35 Euro fällig, doch was
investiert m an nicht alles, um seine Lieb-
lingsm usik in bester Q ualität zu hören!
Klassengesellschaft der M Cs
STER EO -W orkshops verfolgen das Ziel,
exklusive Hörerlebnisse zu bieten, die m an
sonst kaum bekom m t. D azu zählen ins-
besondere T onabnehm er-C hecks. N u r
wenige H ändler sind für solche eingerich-
tet. Deshalb stellten wir beim Audio Refe-
rence-Vertrieb vier im Preis höchst unter-
schiedliche M C -A btaster a u f dem EAT
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.
„Das Kulturgut Musik
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wird nach wie vor von
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der Schallplatte hervor-
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ragend transportiert.
Bei der Vermittlung
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spielt der Tonabnehmer
eine wichtige Rolle. Wie
man eben hören konnte, sollte er mög-
lichst hochwertig sein, aber zugleich
in seiner Art zum individuellen Musik-
wie Hörgeschmack passen."
> W orkshop-T eilnehm er Frank Danne
„Forte“ v o r - g rö ß ter Plattenspieler im
Program m dieses Herstellers. Das W ech-
selkopfsystem seines langen Ikeda-T on-
arms ermöglichte den schnellen Austausch.
D en Einstieg bildete O rtofons H M C 10
für 400 Euro, das gewiss m it an der Spitze
dieser Preisklasse steht. U nd beim von der
STEREO H örtest-L P gespielten, h o c h -
dynam ischen „A ttem p o “ vom A n tonio
Forcione Q uartet legte es sich richtig ins
Zeug, klang kräftig u n d lebendig.
W arum ein Benz ACE SL m it 790 Euro
fast das D oppelte kostet, m achte dies m it
einer verfeinerten, zuvor w eniger deutlich
herausgearbeiteten Detailwiedergabe klar.
Auch reagierte es noch flinker auf die stei-
len Im pulse der zackigen N u m m er und